• Angebot bei Thaihe in Düsseldorf

    45 Minuten 40 Euro Zum Thema
Airada Thaimassage Berlin Charlottenburg

Airada Thaimassage Berlin Charlottenburg

Kaiserdamm 88, 14057 Berlin, 030-33008301
Nachdem ich unlängst das Areeya in der Otto-Suhr-Allee aufgesucht hatte, war es an der Zeit, auch dem zweiten Salon desselben Inhabers am Kaiserdamm einen Besuch abzustatten. Nahe der Kreuzung zum Messedamm gelegen, ist er vom ZOB sowie vom Messegelände aus fußläufig zu erreichen. Die Parkplatzsituation auf dem Mittelstreifen ist immer schwierig, angesichts der permanenten Fluktuation jedoch nicht hoffnungslos.

Bei der telefonischen Anmeldung stellte ich mich als Kunde des Areeya vor, was jedoch nicht kommentiert wurde. Statt dessen wurde mein Impfstatus erfragt und gebeten, ich solle meine Maske mitbringen. Das muß nichts heißen, dachte ich mir, es kann ja auch mal das OA am Telefon sein. Aber das konsequente Siezen – „Herr" plus der von mir genannte Vorname – fiel mir dann doch auf.

Der Laden ist durch große Schaufenster gut einsehbar, gepflegt und gediegen, wenn auch eher nüchtern eingerichtet. Es empfing mich Jenni, vielleicht Anfang dreißig, die mich als erstes bat, meine Schuhe durch Puschen zu ersetzen. Dann studierte sie eine gefühlte Ewigkeit meine Corona-App auf vorliegende Impfzertifikate und fragte immer wieder „Zweimal? Zweimal?", wohl nicht wissend, daß man nach nur einer Impfung gar kein Zertifikat erhält. Sei's drum. Zusätzlich mußte ich noch meine Kontaktdaten in ein Formular eintragen …

Endlich führte sie mich einen langen Gang entlang in einen ebenfalls gepflegten und gediegen eingerichteten Raum (mit eigener HiFi-Kompakt-Anlage). Eher routinemäßig fragte ich, ob ich meine Maske nun abnehmen dürfe, was Jenni mir indessen untersagte. Allmählich wurde ich etwas ungehalten, ließ es mir aber nicht anmerken. Ich orderte, wie zuvor bereits am Telefon, 60 Minuten Ganzkörpermassage, dachte mir aber intuitiv, daß es taktisch klüger sein würde, nicht mit dem Wunsch nach einem Extra ins Haus zu fallen. Und tatsächlich: „Unterhose bitte nicht ausziehen, sondern anlassen!" sagte sie in einem so fehlerfreien Deutsch, daß man merkte, daß dieser Satz einstudiert war. Ob ich nicht statt der Unterhose ein Handtuch bekommen könne, fragte ich zur Sicherheit noch einmal nach. Darauf sie: „Unterhose bitte nicht ausziehen, sondern anlassen!" Ich gab es auf. Sie verschwand kurz, und während ich mich auszog, überlegte ich, ob ich besser die Notbremse ziehen und den Laden unverrichteter Dinge verlassen sollte. Ohne Extra, dafür aber mit Unterhose und Maske – so war das nicht geplant.

Doch ich blieb. Und was nun folgte, läßt sich für dieses Forum nur schwer bewerten. Ich erwartete eine Ganzkörper-Thaimassage mit den üblichen, schmerzhaft-lösenden Übungen und Praktiken, meinethalben auch ohne Extra. Nur auf meine lädierte Schulter solle bitte Rücksicht genommen werden. Was ich dafür bekam, war eine anfangs eher milde Massage vor allem meines Rückens – und da insbesondere meiner Schulter! Die wurde mit einer brennend-wärmenden Latschenkiefer-Creme einmassiert, was für eine Schultertherapie sicher sinnvoll und zielführend gewesen wäre, von mir aber gar nicht bestellt war. Außerdem mag ich es überhaupt nicht, nach einer Massage wie ein ganzer Esoterikladen zu riechen. Aber so sollte es nun kommen. Immerhin konnte ich erreichen, daß sie auf die Verwendung riechender Öle verzichtete und vergewisserte mich auch, daß ich anschließend die (ebenfalls gediegene) Dusche benutzen könne. Auch massierte sie auf meinen Wunsch hin kräftiger und arbeitete sich noch bis zu den Beinen und Füßen vor, um mit einer im Sitzen erteilten Kopfmassage zu enden. Dehn- und Streckübungen der Beine gab es nicht.

Bevor es zur Dusche ging, bot sie mir ein Wasser an – „Mit oder ohne Ko?" – und servierte das gekühlte Fläschchen Markenwasser nebst Raffaelo auf einem Tablett. Ein Stilbruch freilich war, daß ich aus der Flasche trinken mußte, was mir in dem Moment aber egal war.

Fazit? Jenni hat das, was sie meinte tun zu müssen, mit viel Sorgfalt, Hingabe und Aufwand getan (am Ende habe ich ihr für ihr Engagement zu den 50 Euro sogar noch 10 Euro Trinkgeld gegeben). Doch leider war es nicht das, was ich wollte, und alle Versuche, ihr das zu verdeutlichen, ohne die Entspannung einer Massage gänzlich aufzugeben, scheiterten an fehlenden Sprachkenntnissen.

Viele andere würden Jennis Massage sicher loben. Für mich aber wird es keine Wiederholung geben. Das Areeya und das Airada sind doch recht ungleiche Schwestern, soviel immerhin weiß ich jetzt.
 
Danke für den ausführlichen Bericht.
"Gediegen": als Hamburger kenne ich dieses Wort - was meinst du damit?
"nur aus der Flasche": liegt an Corona - trinken aus der Flasche ist erlaubt, aus einem Gefäß (Becher, Glas) nicht.
"Das Areeya und das Airada sind doch recht ungleiche Schwestern, soviel immerhin weiß ich jetzt." Das gibt's öfter; schau dir meinen Post


an: Ein und derselbe Anbieter - im einen Laden geht fast alles, im anderen nichts außer Massage.

Nochmals Danke fürs Ausprobieren und Berichten, sagt der

fun_man
 
Danke, @Fun_man01, für Dein Feddback und die Hinweise!

"Gediegen": als Hamburger kenne ich dieses Wort - was meinst du damit?
Ich meine, daß die Einrichtung wertig war, kein Billigramsch, den man irgendwo zusammengekauft hat, nur um möglichst schnell einen Laden zu eröffnen. Gleichwohl wirkte sie vor den Wänden Charlottenburger Altbauten etwas nüchtern, nie überladen, was ich durchaus positiv meine, denn Kitsch und Überfülle sind nicht meins.

"nur aus der Flasche": liegt an Corona - trinken aus der Flasche ist erlaubt, aus einem Gefäß (Becher, Glas) nicht.
Guter Hinweis, durchaus möglich. In den anderen Läden bekomme ich bisweilen ein Glas Leitungswasser vorgesetzt - oder eben Flasche und Glas. Nur Flasche kannte ich bisher nicht.

"Das Areeya und das Airada sind doch recht ungleiche Schwestern, soviel immerhin weiß ich jetzt." Das gibt's öfter ...
Hätte ich nicht gedacht. Man lern halt nie aus ...
 
Zurück
Oben