Humboldtstraße 82
In der Humboldtstaße unterwegs fiel mir beim Vorbeigehen am Haus Nr. 82 ein, dass ich vor etlichen Jahren darin durchaus schöne Erlebnisse hatte, die neben der Massage auch noch andere Annehmlichkeiten umfassten. Nach kurzentschlossenem Klingeln öffnete mir eine kleine, auch für mich angejahrten Sack sehr alt erscheinende Dame, und eine auch nicht junge, etwa 50+ Jahre alte weitere Thai eilte bereits in das Verrichtungszimmer, um die Liegestatt vorzubereiten. Sie besitzt eine beschönigend gesagt sehr pummelige Figur und ist – vermutlich mangels sprachlichen Kenntnissen – etwas kurz angebunden. Aber durchaus nicht unfreundlich. Ihren Namen habe ich vergessen zu erfragen.
Die Zewa-Rolle neben dem Bett ließ mich auch andere erfreuliche Dienstleistungen vermuten, aber da ich mein bisschen Pulver kurz vorher an anderer Stelle verschossen hatte und mir hauptsächlich nach Massage war, dachte ich mir, ich könnte es ja drauf ankommen lassen und wenn sie es schaffen würde, aus mir noch etwas herauszuholen, wär‘s auch gut. Geschüttelt ist geschüttelt, und ich kann ja die Augen schließen.
Es kam allerdings nicht soweit, ich vermute, das Palmenschütteln gehört wohl nicht (mehr) in den Dienstleistungskatalog des Studios. Die Zewa-Tücher dienten zur Abdeckung des Kopfkissens und der Stelle, an der mein Anhängsel zu liegen kam. Die Blöße wurde mit einem warmen Tuch abgedeckt, durch das teilweise auch massiert wurde. Ich habe das als sehr angenehm empfunden. Wirklich bemerkenswert ist die Massage selbst, die mit Kraft, aber auch sehr einfühlsam durchgeführt wurde. Insgesamt eine sehr wohltuende Angelegenheit, obwohl an manchen Stellen ich eine Ahnung davon bekam, warum die Thaimassage auch als passives Yoga bezeichnet wird.
Mit kurzen Worten: Wessen Auge auch mitessen will, ist dort fehl am Platz. Wer neben der Massage noch mehr erwartet, ist dort vermutlich auch nicht richtig (explizit gefragt danach habe ich aber nicht). Wer gut massiert und gedehnt werden möchte, kann die 50 Ocken für die (reichliche) Stunde ohne weiteres riskieren.
serge