Diese Woche war mir mal wieder nach einer zünftigen China-Massage, und so entschied ich mich für Shu Mei in Emsdetten. Ich war gespannt. Den Termin machte ich kurzfristig per WhatsApp aus. Die Antwort kam zügig, allerdings war es wohl die wortkargste Konversation überhaupt – insgesamt nur drei Worte seitens des Studios.
Zwei Stunden später war ich pünktlich vor Ort. Der Parkplatz war leicht zu finden, und ein Parkhaus liegt ebenfalls in der Nähe. Der Eingang ist nicht gerade diskret, aber da mich dort ohnehin niemand kennt, war das kein Problem. Nach dem Klingeln wurde ich sofort eingelassen. Die Chefin und die Masseurin Anna begrüßten mich freundlich. Anna trug eine Bluse, einen kurzen Rock und Nylons. Kurz wurde noch die Massagezeit abgeklärt, und dann ging es ins Behandlungszimmer.
Das Alter von Anna ist schwer einzuschätzen. Ich würde sie auf Anfang 40 schätzen, auch wenn die Bilder bei Kleinanzeigen sie älter wirken lassen.
Der Massageraum war klein, fensterlos und eher nüchtern eingerichtet, mit einer einfachen Massageliege. Die kühle Beleuchtung erinnerte mehr an eine Arztpraxis. Das war etwas enttäuschend, da bei Kleinanzeigen Bilder von mindestens zwei anderen Räumen gezeigt wurden, die besser ausgestattet wirkten, mit bequemeren Liegen. Einen dieser Räume konnte ich beim Verlassen des Studios kurz sehen, vermutlich war er für einen Kunden nach mir vorgesehen.
Im Raum zog ich mich aus, ließ jedoch meine Unterhose an, da auf der Webseite ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass es keine Erotik gibt. Schließlich bin ich ein wohlerzogener Kunde.
Es war etwas kühl im Raum, und ich bekam auf der Liege leichtes Frösteln. Eine Decke und ein kleiner Heizlüfter halfen ein wenig, konnten die Temperatur aber nicht wirklich angenehm machen. Anna sorgte noch für musikalische Untermalung: seichte chinesische Popmusik, die mich innerlich an deutsche Schlagermusik erinnerte. Nicht mein Geschmack, aber warum nicht?
Die Massage begann kräftig an den Schultern und am Rücken. Sie war solide, aber im weiteren Verlauf leider etwas variantenarm und eintönig. Es wurde mit Öl nicht gegeizt. Das Öl war geruchsneutral, aber ich musste am Abend beim Duschen noch reichlich Reste entfernen. Das zeigt, wie großzügig damit gearbeitet wurde. Mich stört das jedoch nicht – ich liebe es, eingeölt zu werden.
Anna kann massieren, aber ich bin wohl von meinen Thai-Masseurinnen etwas verwöhnt. Während der Massage rutschte meine Unterhose immer weiter herunter, als auch der Po in die Behandlung einbezogen wurde. Erotische Elemente gab es jedoch nicht. Zum Schluss widmete sie sich den Beinen und Füßen, die genauso routiniert wie der Rest massiert wurden.
Nach etwa 20 Minuten erwähnte Anna, dass es zusätzliche Massage-Optionen gibt, die nicht auf der Webseite aufgeführt sind. Das hörte sich interessant an, und ich buchte ein Upgrade. Daraufhin nahm die Massage eine sehr angenehme Wendung, und Anna ging auf meine Wünsche ein. Nach etwas mehr als 60 Minuten wurde die Behandlung zu meiner Zufriedenheit beendet.
Eine Dusche wurde mir am Ende nicht angeboten, daher kann ich nicht sagen, ob es eine gibt. Aufgrund des zunächst nicht kommunizierten Zusatzangebotes ziehe ich einen weiteren Besuch durchaus in Erwägung. Ich hoffe, beim nächsten Mal einen der schöneren Räume zugewiesen zu bekommen.
Insgesamt kann ich einen Besuch bei Shu Mei empfehlen. Anna ist auf jeden Fall die Reise wert, und mit 45 Euro plus Trinkgeld war die Behandlung auch recht günstig.