Nachdem so sehr von den Massagen in der Schweiz geschwärmt wurde, mache ich mich in den für mich am nächsten gelegenen Kanton Schaffhausen auf.
Vorab suche ich mir eine Adresse im Kleinanzeigen-Portal Anibis heraus. Dieses Portal bietet sehr viele Kategorien an, ähnlich eBay, allerdings erscheint die Auswahl an Massage-Anbietern in diesem Kanton eher gering, und so orientiere ich mich an der Fahrtzeit zu den Anbietern.
Ich suche mir die Thai-Massage Hong aus. Einen Parkplatz finde ich in der Nähe, muss aber entsprechend eine Parkuhr füttern. In der Schweiz ist alles teuer, merke ich.
Einige Momente später steuere ich auf ein Wohnhochhaus zu und stelle fest, dass dieser Massagesalon weniger Salon als vielmehr eine Privatwohnung ist: Nach dem Klingeln am Eingang gelange ich mit dem Fahrstuhl in den (ich meine) vierten Stock.
Eine ältere Dame, die auf gar keinen Fall auf den Fotos der Anzeige vorkommt, empfängt mich freundlich. Vielleicht sind die Fotos etwas älter. Da niemand sonst vor Ort zu sein scheint, kläre ich mit ihr die Details der Massage: In der Schweiz sind Massagen recht teuer, sechzig Minuten schlagen hier mit einhundert Franken zu Buche, die man gerne auch in Euro (1:1) bezahlen kann.
Im Dienste der Wissenschaft und zur Überprüfung der viel gelobten Schweizer Massage-Künste lasse ich mich darauf ein. Tatsächlich: Die Dame legt auch selbst Hand an.
Das Ambiente im Raum ist so, wie man es sich dann von einem Massage-Zimmer in einem Wohnhaus-Raum vorstellt, es ist etwas familiärer zwar, weniger kühl, aber halt auch anders. Ich glaube, man muss das schon mögen. Darüber denke ich die ganze Zeit nach.
Die Massage selbst läuft daher auch recht unkonventionell ab, weniger in den mir bekannten Abfolge-Mustern, und doch ist für mich dennoch sehr bald klar, dass es hierfür nicht unbedingt einer Reise in die Schweiz bedarf.
Nach einer Stunde ist es vorbei, wird mir ein Getränk angeboten, ein wenig Smalltalk gehalten, und mit dem Fahrstuhl wieder ins Erdgeschoss gefahren.
Kommt entspannt durch die Woche,
Biko