Ich war kürzlich bei Nana.
(1) Problemlose telefonische Terminvereinbarung für 90 Minuten zu 80 Euro, freundliche Begrüßung gleich durch drei Masseurinnen gleichzeitig. Der Massageraum war angenehm warm beheizt, die Massage wird auf einem Futon ausgeführt, das mit frischen Handtüchern belegt war. Im Eingangsbereich des Studios hatten sich mehrere Thai-Frauen zu einer Art Kaffeeklatsch versammelt, eine war mit einem Kleinkind beschäftigt, eine andere lackierte sich die Fußnägel. Das Geplauder der Damen war zwar während der gesamten Massage zu hören, aber nicht wirklich störend. Musik lief auch.
(2) Granny-Faktor: O, ja, und zwar stark ausgeprägt. Die drei Masseurinnen, die ich antraf, würde ich allesamt in die Kategorie rüstige Seniorinnen einordnen. Meine Masseurin (Name unbekannt) erwähnte während der Massage, dass sie demnächst Großmutter werden würde – eine an sich schöne Nachricht, die auf mich in der gegebenen Situation allerdings eher ernüchternd wirkte.
(3) Service-Angebot: Im Massagezimmer hing eine Preisliste und darunter – fett gedruckt – der Hinweis, dass keine erotischen Leistungen angeboten würden. Die Masseurinnen können aber scheinbar nicht lesen. Ich hatte mich noch nicht ganz auf der Liege niedergelassen, da wurde mir schon das Menu unterbreitet, um, wie es hieß, mich glücklich zu machen.
Im Angebot: HE, ***, B2B. Ich habe aber erstmal gepasst und um eine sanfte Wellnessmassage mit Fokus auf den Beinen, Rücken und der Po-Region gebeten. Die Masseurin begann mit der Po-Region, wurde nach einer Minute schon untergriffig und schlug eine doppelte Entspannung vor, sprich zum Auftakt und Ende der Massage.
Der Funke sprang aber nicht richtig über, so dass es bei einer Wellnessmassage mit zahlreichen Streifschüssen blieb, was indes sehr angenehm war. Nach rund 70 von 90 Minuten kam die Einladung zum Umdrehen und daraufhin (nun ungefragt) der sofortige Griff ins Zentrum. Ich wurde, Widerstand sozusagen zwecklos, sehr zügig entspannt, allerdings eher körperlich.
Der Gedanke daran, dass mich gerade eine werdende Großmutter versorgt hatte, war letztlich doch deutlich stimmungsdämpfend, so dass ich darauf verzichtete, mich noch die übrig gebliebene Viertelstunde weiter massieren zu lassen. Bevor ich mich freundlich verabschiedet habe, wurde mir von der Masseurinnoch die dringende Bitte um eine Sonderzahlung vorgetragen. Ich habe 20 weitere Euro hinterlassen, insgesamt also 100 Euro für 90 Minuten.
Wiederholungsfaktor: Schwer vorstellbar, dass ich bei Nana nochmals in Versuchung gerate, allenfalls wenn ich selbst Großvater bin.